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Gas-Fees bei Ethereum in Steigflug: Vitalik Buterin macht Lösungsvorschlag

In der jüngeren Vergangenheit sind die Gaspreise für Ethereum stark angestiegen. In der Szene sorgt das für allgemeinen Unmut und viele sehnen eine rasche Lösung herbei, um das Problem schnell in den Griff zu bekommen. Einen ersten konstruktiven Vorschlag dazu lieferte nun der Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin. Dieser wurde jedoch nicht von allen mit ungeteilter Begeisterung aufgenommen.

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Ethereum ist bei der Marktkapitalisierung hinter Bitcoin die eindeutige Nummer 2 unter den Kryptowährungen. Die hohen Gas-Fees machen Ethereum jedoch vor allem in der jüngeren Vergangenheit stark zu schaffen
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Gas-Fees für Ethereum-Transaktionen in schwindelerregenden Höhen

Gas ist der Treibstoff, mit dem das Ethereum-Netzwerk betrieben wird. Die Befehle, die in weiterer Folge von den Maschinen ausgeführt werden sollen, werden mit Gas bezahlt. Wer Transaktionen schnell validiert haben möchte, bezahlt dafür mit einem höheren Gaspreis. Das schafft für die Miner den erforderlichen Anreiz, um diese Transaktion vor den anderen zu validieren. Ist der bezahlte Gaspreis hingegen zu niedrig, fehlt den Minern die nötige Motivation dafür, um sich um die Transaktion zu kümmern.

Grundsätzlich funktionieren also die Gas-Fees nach dem ältesten Prinzip der freien Marktwirtschaft: Angebot und Nachfrage. Darüber hinaus sind die Ethereum Gas-Gebühren grundsätzlich notwendig, um das Netzwerk am Laufen zu halten und Transaktionen durchführen zu können. Die Kosten hängen dabei vor allem von der aktuellen Nachfrage, dem Bedarf an Rechenleistung, der Gesamtzahl der Transaktionen sowie der Größe des jeweiligen Smart Contracts ab.

Sind die Aktivitäten besonders hoch, schießen die Gasgebühren in die Höhe. Der durchschnittliche Gaspreis ist in den letzten 12 Monaten (Stand: Dezember 2021) von 64,45 auf 85,59 Gwei angestiegen. Das entspricht einer Steigerung von fast 33 Prozent. An einzelnen Tagen im November und Dezember 2021 war der Preis besonders hoch. Der Spitzenwert im November lag beispielsweise bei 184,01 am 2. November.

Wer derzeit Ethereum kaufen möchte, muss deshalb auch mit entsprechend hohen Netzwerkgebühren rechnen.

London Hard Fork hat Gas-Fees nicht nachhaltig senken können

Im August 2021 wurde das lang ersehnte London Hard Fork bei Ethereum eingespielt. Oder genauer formuliert: Bei Block 12.965.000 wurde das Ethereum Improvement Proposal (EIP) 1559 eingespielt.

Dadurch wurde vor allem die Funktionsweise der Transaktionsgebühren grundlegend verändert: Bei jeder Transaktion auf dem Ethereum-Netzwerk wird der Gegenwert der dabei anfallenden Gas-Fee automatisch verbrannt. Das hat zur Konsequenz, dass die verfügbare Umlaufmenge an Ether sinkt.

Auktionen, bei denen eine schnelle Abwicklung zu hohen Gebühren führte, gibt es seitdem in dieser Form nicht mehr. Die Grundgebühr wird durch einen Algorithmus festgelegt und passt sich der Auslastung des Netzwerkes an.

Durch diese Änderung besteht die Möglichkeit, dass es des Öfteren zu einem Deflationseffekt kommt. Anders ausgedrückt: Es werden mehr Ethereum verbrannt als produziert. Erstmals ist es am 4. September 2021 zu diesem Effekt gekommen. Die Burnrate hat sich im Oktober 2021 mit fast sechs ETH pro Minute um rund zehn Prozent erhöht. Der Bestand hat sich in diesem Zeitraum um einen Gegenwert von annähernd sechs Millionen US-Dollar reduziert.

Wenn der Hype um NFTs und am DeFi-Markt weiter anhält und die Netzwerkauslastung weiterhin entsprechend hoch ist, könnte dieser Effekt zukünftig sehr häufig auftreten.

Grundsätzlich wurden die Änderungen von der Ethereum-Community begrüßt, da laut einer Schätzung von Gemini die Transaktionskosten dadurch um bis zu 90 Prozent sinken sollten. Wie sich an der aktuellen Entwicklung der Gas-Fees zeigt, ist das Instrument jedoch weit hinter den erwarteten Möglichkeiten zurückgeblieben. Im Gegenteil: Die Gebühren sind sogar noch weiter gestiegen.

Es müssen also andere Lösungen her, um das Problem dauerhaft in den Griff zu bekommen. 

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Vor allem der aktuelle Hype um NFTs und DeFi könnte dazu führen, dass es künftig sehr häufig zu einem Deflationseffekt bei Ethereum kommt.

Update soll Gas Fees für Transaktions-Calldaten verringern

Einen entsprechenden Vorschlag zur Lösung dazu gibt es von „Ethereum-Godfather“ Vitalik Buterin. Der Erfinder der Kryptowährung schlägt die Einspielung eines Updates vor, das die Gas Fees für die Transaktions-Calldaten verringern und mithilfe eines entsprechenden Algorithmus die Blocks wieder optimal befüllen soll.

Das sogenannte EIP 4488 sieht darüber hinaus vor, Transaktionen mit einem hohen Datenvolumen durch einfachere Transaktionen in einem Block zu ersetzen. Laut Buterin könnte aus einem Block die letzte datenintensive Transaktion entfernt und mit so vielen datenarmen Transaktionen aufgefüllt werden, bis es nicht mehr rentabel ist.

Buterin ist der Meinung, dass es sich dabei um eine einfache Maßnahme handelt, mit der das Problem der steigenden Gas-Fees zumindest kurzfristig in den Griff zu bekommen wäre. Dadurch sollen die Transaktionskosten in etwa auf ein Fünftel reduziert werden.

Grundsätzlich sollte dieser Vorschlag für allgemeine Begeisterung in der Szene sorgen, doch so ganz lässt er die kritischen Geister nicht verstummen.

Entwickler üben Kritik an Update-Idee

Die Entwickler kritisieren den Vorschlag zum Update vor allem deshalb, weil der Lösungsansatz ihrer Meinung nach wesentlich zu kurz gegriffen ist. Sie halten wenig von einer „quick & dirty“-Lösung des Problems, sondern hätten lieber einen Vorschlag, mit dem das Problem auch langfristig in den Griff zu bekommen ist.

Tatsächlich packt die Lösung das Problem nicht an der Wurzel. Denn EIP 4488 soll ausschließlich auf Rollup-Lösungen auf dem sogenannten Layer-2 wirken. Die Entwickler sehen dadurch die Gefahr gegeben, dass es dadurch zu einem Bieterwettbewerb kommen könnte, der die Gas-Fees erneut nach oben treiben wird.

Eine langfristige Lösung sehen sie deshalb ausschließlich in der Einführung von Ethereum 2.0 und der damit verbundenen Sharding-Technologie. Vereinfacht ausgedrückt wird dabei eine Blockchain zuerst in mehrere Teile gespalten und erst dann verteilt. In der Praxis führt das dazu, dass die möglichen Transaktionen innerhalb einer Sekunde drastisch erhöht werden können. Langfristig führt das dazu, dass die Smart Contracts bei Ethereum effizienter und kostengünstiger ausgeführt werden können.

Bis dahin wird sich zeigen, ob der aktuelle Vorschlag von Ethereum-Erfinder Vitalik Buterin zumindest kurzfristig den gewünschten Erfolg bringen und schon bald zu einer durchschnittlichen Reduzierung der Gas-Fees führen wird.

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Nicht von allen Entwicklern bekommt Vitalik Buterin Höchstnoten für seinen Vorschlag. Sie kritisieren vor allem, dass die Maßnahme zu kurz gegriffen ist und keinen langfristigen Effekt hat.